Kategorie:
- Sterben/Tod
Tödlein
zum Totengedenken
„Tödlein“ oder „Mementosargln“ nannte man die kleinen Betrachtungs- oder Tischsärglein, die im 18. und 19. Jahrhundert vorwiegend im Totengedenken Anwendung fanden. Sie sollten in ihrer oft schauerlichen Ausführung an die Sterblichkeit des Menschen erinnern. Mitunter recht detailreich wurde die Vergänglichkeit des irdischen Daseins dargestellt: verwesende, mit Maden besetzte Leichname oder bleiche Skelette aus (Elfen-)Bein, Holz oder auch Wachs. Auch weitere Attribute des Todes, wie Sense oder Sanduhr, finden sich manchmal in den Miniatursärgen.
Noch kleiner als die Tischsärglein sind die „Taschen- oder Jackensärglein“, die man als dauerhafte Erinnerung an die eigene Sterblichkeit mit sich tragen konnte.
Das Museum für Sepulkralkultur in Kassel gab 2005 anlässlich einer Sonderausstellung einen sehenswerten Katalog zu diesem besonderen Memento Mori Objekt heraus: Neumann, W. und Manusch, M. (Hrsg.): Vergänglichkeit für die Westentasche: Miniatursärge und Betrachtungssärglein. Kassel 2005.