Einleitung
Als einziges Museum im gesamten Alpenraum widmet sich das Rablhaus ausschließlich den Themen Alltagsreligion und Volksmedizin – verankert zwischen Glaube und Aberglaube.
Die Dauerausstellung
Ob Iltispenis gestern oder Maskottchen heute – irrationale Schutz- und Hilfsmittel gehören seit jeher zum Leben der Menschen.
Im Museum Rablhaus begegnen die BesucherInnen Nöten und Sehnsüchten der Menschen vergangener Jahrhunderte, aber auch ihren Strategien zur Problemlösung und Bewältigung: Liebeszauberpraktiken, Schutz- und Glücksamuletten, Orakeln, Wettersegen und vielem mehr.
Viele dieser Verfahren werden verwundern, befremden oder vielleicht sogar Ekel hervorrufen. Aber sie werden auch so manche überraschende Übereinstimmung mit heutigen Denk- und Handlungsweisen erkennen lassen. Die Grenzen zwischen religiösem und magischem Tun verschwimmen in diesem Bereich häufig.
Wir wünschen eine interessante Spurensuche in der spannenden Welt des Volksglaubens, die das Leben vergangener Jahrhunderte von früh bis spät, von der Geburt bis zum Tod bestimmte.
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Die Sammlung
Die Sammlung des Museum Rablhaus umfasst derzeit beinahe 4000 Objekte. Ein Teil davon ist dem Themenbereich des ehemaligen Heimatmuseums zuzuordnen (Möbel, Werkzeuge, Alltagsgegenstände).
Seit der Neukonzeption des Museums 2012 konzentriert sich die Sammlungspolitik des Museums auf Exponate zum Schwerpunkt ALLTAGSRELIGION/VOLKSGLAUBE und VOLKSMEDIZIN, vorwiegend im Alpenraum – z.B.:
- Druckwerke (Andachtsbildchen, Sterbebildchen, Ablassbriefe, Gebetbücher, etc.)
- häusliche Andachtsgegenstände (Kreuze, Bilder, Figuren, Reliquiare, Rosenkränze, Hausaltäre, Weihwasserbehälter, Schreine, etc.)
- Amulette (Gichtkugeln, Neidfeigen, Wehenfläschchen, Breverl, etc.)
- Devotionalien (Agnus Dei, Eingerichte, Gnadenpfennige, div. Wallfahrtsandenken)
- historische Bücher zur Volksmedizin (Rezeptbücher, Kräuterbücher, etc.)
- Instrumente aus der Volksmedizin (Aderlassgeräte, Klistierspritzen, Schröpfköpfe)
Gesammelt werden nicht nur Objekte der Vergangenheit, auch der gegenwärtige Niederschlag religiösen Tuns ist von Interesse. Der christliche Aspekt steht aus historischen Gründen im Vordergrund, Ein- und Ausblicke in andere Kulturen sollen Basis für einen interreligiösen Diskurs bieten, der gerade gegenwärtig von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung ist.
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Neu in der Sammlung
Die Sonderausstellungen
Die Publikationen
Das Haus
Das Rablhaus diente bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Mesnerhaus für die Kirche St. Peter, die Ende des 13. Jahrhunderts erstmals urkundliche Erwähnung fand.
1742 war es Wohnstätte des bekannten Kirchenbaumeisters Franz de Paula Penz (1707 – 1772). Dieser amtierte von 1740 bis 1754 als Provisor in Weerberg und initiierte die Sanierung und Vergrößerung der Kirche St. Peter und des zugehörigen Rablhauses, worauf die Jahreszahl 1750 auf dem Firstbalken hindeutet.
Das genaue Alter des Rablhauses kann nicht sicher festgestellt werden, ist derzeit jedoch Gegenstand einer bauhistorischen Untersuchung.
Im 19. Jahrhundert wechselte das Haus mehrmals die Besitzer. Der Plattenmacher Alois Rabl überschrieb 1933 seinen Besitz der Gemeinde Weerberg, die das Rablhaus fortan Bedürftigen der Gemeinde als Wohnstätte zur Verfügung stellte.
Anfang der 1990er Jahre kam es im Zuge der Kirchenrenovierung von St. Peter zur Adaptierung des Hauses als museale Einrichtung. 1995 erfolgte die Eröffnung als Museum Rablhaus, damals noch als typisches Heimatmuseum.
Um Platz für Sonderausstellungen und Veranstaltungen zu schaffen, kam es in den Jahren 2004 bis 2005 zur Errichtung eines modernen Zubaus hinter dem Museumsgebäude, der durch die leichte Holz-Glas-Bauweise eine sinnvolle und ästhetisch ansprechende Symbiose mit der alte Bausubstanz des Rablhauses eingeht.
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