lade …

9. Oktober bis 31. Oktober 2022

Sonderausstellung

AMOOMA

Masterausstellung Franziska Nössing

Der Tod umgibt uns alle und verursacht großes Leid bei den Hinterbliebenen. Viele kommen nur schwer über den Verlust eines geliebten Menschen hinweg. Manchen hilft eine Therapie, anderen der Glaube, wieder andere ertränken ihren Kummer im Alkohol oder stürzen sich in die Arbeit, um den Schmerz zu verdrängen. Dabei vergraben sie ihre Wehmütigkeit oft tief in ihrem Inneren. Unausgesprochenes, nicht gestellte Fragen und Geschichten, die man noch gerne von einer geliebten Person gehört hätte, sind jene Dinge, die uns beschäftigen, denn was nach dem Tod bleibt, ist zunächst einmal eine große Leere.

Die Künstlerin, Franziska Nössing, widmet sich dem Thema Tod auf einer persönlichen, sowie einer Metaebene. Sie verarbeitet den Tod ihrer Großmutter und lädt ihre Betrachter:innen dazu ein, sich ebenfalls mit den Themen Trauer, Tod und Vergänglichkeit zu beschäftigen.

Formal setzt sich das Werk aus zwei Ebenen zusammen, einer visuellen und einer auditiven. Die visuelle Ebene bildet ein aus Kupferrohren gestalteter Holzherd, wie man ihn aus alten Bauernhäusern kennt. Tonaufnahmen der Großmutter und Mutter der Künstlerin, sowie der Künstlerin selbst, bilden die auditive Ebene.

Die Küche ist ein Ort des Begegnens, der familiären Zusammenkunft. Die Betrachter:innen werden in diesen intimen Raum hereingeholt und lauschen den Gesprächen der drei Frauen in deren Küche zum Thema Tod. Der Herd fungiert als verbindendes Element, da er symbolisch für alle Küchen und die darin stattfindenden Gespräche steht. Die Künstlerin verknüpft somit die wissenschaftliche Methode der „Oral History“ mit dem emotionalen Moment des „Kitchen-talks“, um ihre Arbeit für die Betrachter:innen erfahrbar zu machen.