Kategorie:
- Schutzmittel
Keilerwaffen
zur Dämonenabwehr
Was heute als reiner Schmuck an Charivari-Ketten, vorwiegend in Bayern, getragen wird, galt noch vor nicht allzu langer Zeit als wirksamer Schutz gegen Dämonen, Hexen und sonstiges Teufelszeug. Die unbändige Kraft und vor allem die gefährlichen Waffen der Wildschweine ängstigten und beeindruckten den Menschen gleichermaßen. Aus diesem Grund glaubte man sich auch selbst vor bösen Mächten geschützt, wenn man Teile dieser Tiere bei sich trug.
In den Tiroler Weinbaugebieten gab es bis ins 20. Jh. Weinberghüter, die sogenannten „Saltner“. Sie trugen auf ihren Runden durch die Weingärten einen hellebardenähnlichen Spießl und einen imposanten Hut mit zahlreichen Federn, an dem seitlich zwei Fuchsschwänze herabhingen. Um den Hals hatten sie mehrere Ketten gehängt, an denen zahlreiche Keilerzähne hingen. Der martialische Anblick eines Saltners sollte nicht nur Diebe und Vögel aus den Weinbergen vertreiben, sondern den Saltner selbst vor nächtlichen Heimsuchungen schützen.