Die Verwendung von Jagdtrophäen als Amulette, Heil- und Wundermittel zeugt nicht nur von der Vorstellungswelt früherer Zeit, sondern insbesondere von der großen Wertschätzung, die der Mensch dem Tier und der gesamten Natur entgegenbrachte. Diese Position und Haltung steht auch hinter der jahrzehntelangen Sammeltätigkeit des anerkannten Jagdexperten Bernd E. Ergert, ehemaliger Direktor des Deutschen Jagd- und Fischereimuseums München und seit frühester Jugend begeisterter, verantwortungsvoller und vor allem respektvoller Jäger. Erstmals sind Teile der umfangreichen Sammlung Bernd E. Ergerts zu sehen, die unterschiedliche Amulette, Schädeltrophäen, Herzkreuzln, Magensteine, Gebisse/Zähne und vieles mehr umfasst. Die Exponate, großteils von heimischen Wildtieren stammend, führen in eine Welt kurioser und heute fremdartiger Vorstellungen und Handlungen, die unseren Vorfahren jedoch ganz selbstverständlich erschienen. Vor allem möchte Bernd E. Ergert jedoch darauf hinweisen, dass Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber den Wildtieren hinter dieser Weltanschauung steht, die keinesfalls der Vergangenheit angehören sollte.
Die Ausstellung „Trophäe und Aberglaube – jagdliche Heil- und Wundermittel“ im Museum Rablhaus und die gleichnamige RablSchrift zur Ausstellung sehen sich diesem Aspekt verpflichtet. Dem kleinsten Knöchelchen und der kleinsten Feder eines Tieres wird als „Trophäe“ im Sinne vergangener Jahrhunderte größte Anerkennung entgegengebracht. Die „jagdlichen Heil- und Wundermittel“ symbolisieren diese starke Verbindung zur Natur, ihre respektvolle Aneignung und Würdigung.